Sind Sie noch erholt von Ihrem Urlaub?

Falls nicht, erfahren Sie hier warum, und falls doch, erfahren Sie wie Sie diesen Zustand konservieren können.

Warum Führungskräfte Erholung neu denken müssen

Führungskräfte sind oft in einer besonderen Zwickmühle: Sie müssen ständig Leistung bringen, Entscheidungen treffen und für andere da sein. Dies führt oft dazu, dass Führungskräfte dieses Verhalten auch in ihrer Freizeit zeigen. Ein anderer Aspekt ist, dass durch die viele Arbeit sehr oft die Hobbies, die Bewegung und der Schlaf auf der Strecke bleiben. Dies wird dann ausgiebig im Urlaub nachgeholt – allerdings auf Kosten der nötigen Erholung.  Deshalb ist es wichtig, Erholung ganzheitlich zu betrachten und verschiedene Dimensionen der Ruhe in den Alltag zu integrieren.

Erholung ist nicht gleichbedeutend mit Ablenkung

Der Schlüssel zur Erholung wird am besten durch den englischen Begriff Rest beschrieben. Rest bedeutet «sich ausruhen». Zwei Experten auf diesem Gebiet, Patrick Lencioni und Dr. Saundra Dalton-Smith, bieten wertvolle Einsichten darüber, warum herkömmliche Vorstellungen von Erholung oft nicht ausreichen und wie wir echte, nachhaltige Erholung in unser Leben integrieren können. Viele Führungskräfte haben verlernt sich zu erholen. Patrick Lencioni betont, dass wir uns immer öfter ablenken, statt wirklich zur Ruhe zu kommen. Es gibt kaum noch eine Wartesituation, in der wir nicht zum Handy greifen. Man ist so schnell gelangweilt. Netflix-Serien ansehen lenkt herrlich vom Alltagsstress ab, ist jedoch das Gegenteil von Rest, der Ruhe, die unser Geist so dringend benötigt.

Erholung verstehen: Die sieben Dimensionen der Ruhe

Dr. Saundra Dalton-Smith ergänzt Lencionis Gedanken, indem sie auf die unterschiedlichen Arten der Erholung hinweist, die wir benötigen. In ihrem Blogartikel beschreibt sie sieben verschiedene Arten von Ruhe, die weit über das blosse Schlafen hinausgehen und essenziell für unser Wohlbefinden sind:

• Mentale Erholung: Viele von uns kämpfen mit einem ständig überlasteten Geist. Selbst nach einer Nacht mit viel Schlaf, fühlen wir uns oft nicht erfrischt, weil wir unsere Gedanken nicht zur Ruhe bringen können. Hier hilft es, während des Tages regelmässig kurze Pausen einzulegen und abends Gedanken aufzuschreiben, um den Kopf freizubekommen.
  
  
• Sinnesruhe: In unserer modernen Welt sind wir ständig von grellen Lichtern, Bildschirmen und Lärm umgeben. Diese Reizüberflutung führt zu einer Überlastung unserer Sinne. Um Sinnesruhe zu finden, können wir gezielt Pausen von der Technologie einlegen und uns Momente der Stille gönnen.
  
  
• Körperliche Erholung: Dies ist die grundlegendste Form der Erholung, die sowohl passiv als auch aktiv sein kann. Passiv bedeutet Schlaf und Nickerchen, während aktive körperliche Erholung durch Aktivitäten wie Yoga, Dehnen oder Massagen erreicht wird. Diese verbessern die Durchblutung und Flexibilität des Körpers. Hier ist ganz bewusst nicht herkömmlicher Sport gemeint.
  
  
• Kreative Erholung: Menschen, die sich ständig konzentrieren müssen, benötigen eine spezielle Art der Erholung. Kreative Erholung bedeutet, sich von der Schönheit der Natur oder der Kunst inspirieren zu lassen. Es hilft, das Arbeitsumfeld mit inspirierenden Bildern und Objekten zu gestalten, die die Kreativität fördern.
  
  
• Emotionale Erholung: Viele von uns tragen emotionale Lasten mit sich herum, weil sie es nicht wagen, ihre wahren Gefühle auszudrücken. Emotionale Erholung bedeutet, authentisch zu sein und ehrlich über unsere Gefühle zu sprechen, ohne die Angst, andere zu enttäuschen.
  
  
• Soziale Erholung: Wir alle haben Beziehungen, die uns Energie kosten, und solche, die uns Kraft geben. Soziale Erholung kann bedeuten, sich zurückzuziehen, um alleine zu sein, oder sich mehr Zeit für die Menschen zu nehmen, die uns unterstützen und uns guttun.
  
  
• Spirituelle Erholung: Schliesslich geht es bei spiritueller Erholung darum, eine tiefere Verbindung zu etwas Grösserem als uns selbst zu finden. Dies kann durch Gebet, Meditation oder gemeinnützige Arbeit geschehen, die uns ein Gefühl von Zugehörigkeit und Sinn geben.
  
  

Der Schlüssel liegt darin, Erholung nicht als Luxus, sondern als Notwendigkeit zu begreifen. Führungskräfte sollten sich bewusst Zeit nehmen, um nicht nur physisch, sondern auch mental, emotional und spirituell zur Ruhe zu kommen. Das Verständnis der verschiedenen Arten der Erholung kann dabei helfen, einem Burnout vorzubeugen und die eigene Leistungsfähigkeit langfristig zu sichern.

Fazit

Die richtige Art der Erholung ist essenziell, besonders für Menschen in Führungspositionen. Patrick Lencioni und Dr. Saundra Dalton-Smith zeigen uns, dass Erholung weit mehr ist als nur Schlaf oder Urlaub. Es ist eine vielschichtige tägliche Praxis, die unser körperliches, mentales und emotionales Wohlbefinden fördert. Indem wir verschiedene Dimensionen der Erholung in unser Leben integrieren, können wir nicht nur unsere eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit steigern, sondern auch als Führungskraft authentischer und effektiver agieren.

Diplom-Psychologin Birgit Troschel

Stettler Consulting AG bietet, neben der Personalrekrutierung, auch Coachings, Trainings, Assessment- und Development-Center an und berücksichtigt neue Trends. Unsere Diplom-Psychologin Birgit Troschel begleitet Unternehmen seit mehr als 30 Jahre in verschiedenen Themenbereichen. Wir freuen uns auf Ihren Anruf unter 043 288 43 43!