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© Getty images / mrgao

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Empathie – die Schlüsselkompetenz der Zukunft

Die Studien und Berichte zum Thema Leadership und den neuen Kernkompetenzen sind zahlreich. Eine Schlüsselkompetenz sticht besonders heraus: die Empathie. Wir präsentieren Ihnen drei Strategien zur Entwicklung einer empathischen Mitarbeiterführung.

Inmitten der Transformation

Die COVID-19-Pandemie und das damit verbundene Remote-Working haben einen äusserst starken Akzent gesetzt und die ohnehin stetig fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung weiter beschleunigt. Die neuen Technologien haben im Extremfall das Potenzial, bis 2024 rund 70% der folgenden Führungsaufgaben zu ersetzen (Gartner-Analyse, 2021): die Zuweisung von Arbeit und das Anschieben und die Kontrolle der Produktivität. Führungskräfte werden zukünftig weniger Arbeitsabläufe und Prozesse verwalten, sondern sollten ihren Fokus vermehrt auf die Beziehung zu den Mitarbeitenden legen, um erfolgreich Ergebnisse erzielen zu können. Führungskräfte sind jetzt herausgefordert, in hohem Mass integrativ zu sein, gut zuhören zu können und das Verhältnis zu ihren Mitarbeitenden zu stärken.

Neue Ära des Managements

Um in der Post-Pandemie-Ära erfolgreich zu sein, müssen Führungskräfte eine breite Palette paradoxer Eigenschaften besitzen (6 Leadership Paradoxes for the Post-Pandemic Era, hbr.org): Sie sind strategische Umsetzer*innen (Vision und Ausführung in Einklang bringen), bescheidene Held*innen (mutige Entscheidungen treffen, gleichzeitig gut zuhören und auf alle Bedürfnisse zufriedenstellend eingehen), technikbegeisterte Humanist*innen (offen sein für neue Technologien und sich gleichzeitig um die Mitarbeitenden kümmern, sie verstehen), traditionsbewusste Innovator*innen (Mission und Zweck des Unternehmens bewahren und gleichzeitig stark innovativ sein), Politiker*innen mit hoher Integrität (Kompromisse eingehen, Unterstützung gewinnen, Koalitionen bilden und dies mit äusserster Integrität) und global denkende «Lokalist*innen» (die Reichweite ausdehnen und gleichzeitig die eigenen lokalen Kunden zufriedenstellen). Wer diese paradoxen Eigenschaften beherrschen will, benötigt besonders eine essenzielle Schlüsselkompetenz: die Empathie.

Führen mit Empathie

Eine empathische Führungspersönlichkeit kontextualisiert die Arbeit, die Leistung und das Verhalten. Sie stellt proaktiv Fragen und sucht nach Informationen, um sich in den Kontext aller internen und externen Akteure direkt hineinversetzen zu können. Empathie als Führungsinstrument wirft jedoch auch viele Fragen auf: Wie schaffe ich eine vertrauensvolle Beziehung zu meinen direkten Mitarbeitenden, ohne dabei Grenzen zu überschreiten? Inwieweit ist Fürsorge bei der Arbeit akzeptabel? Die Überzeugung, dass wir Arbeit und Privates getrennt halten sollen, ist nicht nur bei den Führungskräften, sondern auch bei den Mitarbeitenden tief verwurzelt.

Kropp et al. (2021) von Gartner, einem bekannten Marktforschungs- und Beratungsunternehmen in Stamford, empfehlen folgende 3-teilige Strategie:

1. Entwickeln Sie Empathie durch Gespräche mit anderen Führungskräften

Eine Möglichkeit, Empathie zu entwickeln, bietet ein organisierter Austausch unter Führungskräften. Dadurch kann eine psychologisch sichere Umgebung entstehen, in der sich Führungskräfte auf Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen einlassen können. Führungskräfte benötigen die Möglichkeit, selbst scheitern zu lernen, sich auszutauschen, üben und offen sein zu können, ohne dabei verurteilt zu werden. Die Empathie mit Gleichgesinnten zu üben, hilft zudem, sich weniger isoliert zu fühlen und reduziert den Druck, alles allein stemmen zu müssen.

2. Arbeiten Sie mit einem Support-Netzwerk

Die Führungsrollen und Teams sollten so strukturiert sein, dass sie das Wohlbefinden aller unterstützen. Fördern Sie Vertrauen, psychologische Sicherheit und die Teamgesundheit. Arbeiten Sie mit Partnern zusammen, die Sie dabei professionell unterstützen.

3. Schaffen Sie Kapazitäten für Empathie

Um der Komplexität einer hybriden Umgebung gerecht zu werden, priorisieren Sie Ihre Arbeitsbeziehungen so, dass sie sich auf weniger, dafür aber auf wirkungsvollere Beziehungen zu den Einzelpersonen und Teams konzentrieren können.

Nehmen Sie sich die Zeit und die nötigen Mittel, um in empathisches Führen zu investieren. Es lohnt sich, denn empathisches Verhalten von Führungskräften sorgt nachweislich für grössere Zufriedenheit und Effizienz bei den Mitarbeitenden und so zu überdurchschnittlicher Leistung.

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